Betonabbruch ist Material, das ausschliesslich von Betonteilen stammt.
Betonabbruch stammt von Bauwerksteilen aus Beton mit strengen Anforderungen an irgendwelche Verunreinigungen. Die Herkunft der ursprünglich im Beton verwendeten Gesteinskörnungen ist nicht immer bekannt und somit ist grösste Sorgfalt bei der weiteren Verwendung des Materials geboten.
Beim Rückbau oder Abbruch muss darauf geachtet werden, dass das Material nicht verunreinigt ist und neben Beton keine weiteren Materialien wie Backstein, Ziegel, Kalksteine, Pappe oder Holz im Abbruchmaterial beigemischt sind.
Bei der Aufbereitung, muss darauf geachtet werden, dass der Betonabbruch stark mechanisch beansprucht wird, damit vorhandene Risse und Schwachstellen aufgebrochen werden. Die verbleibenden Körner müssen über eine kompakte Struktur und eine Festigkeit verfügen, die mit der Festigkeit der ursprünglichen Gesteinskörner vergleichbar ist.
IM Rahmen der Aufbereitung müssen insbesondere die ferritischen Metalle entfernt werden, was in der Regel durch einen Magnetabscheider bewerkstelligt werden kann. Zudem sind alle leichten Bestandteile, d.h. Pappe, Papier, Plastik, etc. durch Sichten oder Floating vom Grundmaterial abzutrennen.
Die verbleibenden Gesteinskörnungen können analog der Primärgesteinskörnungen abgesiebt und in entsprechende Fraktionen unterteilt werden.
Mit den Recyclingkörnungen aus aufbereitetem Betonabbruch können hauptsächlich folgende Produkte hergestellt werden:
- Beton: Bei normalem Beton ohne spezielle Deklaration darf ein Recyclinganteil von bis zu 25 Gew.% den primären Gesteinskörnungen beigemischt werden. Dieser Beton kann ohne weitere Einschränkungen bei allen Expositionsklassen zur Anwendung kommen.
- Recyclingbeton: Dieser Beton besteht aus mehr als 25 Gew.% aus aufbereiteten Recyclingkörnen. RC-C Beton findet Anwendung als Magerbeton, Walzbeton, Pfahlbeton aber auch als Konstruktionsbeton, vorwiegend im Hochbau (NPK A, B, C). Bei Infrastrukturprojekten wird zurzeit noch von RC-C Beton Abstand genommen, da noch zu wenige Erfahrungen vorliegen.
- Recyclingkies: Recycling-Kiessande werden unterschieden nach P, A, B. Die Zusammensetzung richtet sich dabei nach spezifischen Grenzwerten. Recyclingkiessande werden gerne als Fundations- und Tragschichten im Strassenbau eingesetzt. Recyclingkiese lassen sich gut verdichten und es lassen sich entsprechend hohe ME-Werte erreichen.
RC-C Betone werden, von einzelnen Ausnahmen abgesehen, bis anhin noch nicht bei Infrastrukturbauten eingesetzt. Über das Langzeitverhalten ist bis heute leider noch zu wenig bekannt.
Bei den Recyclingkörnungen weiss man nicht immer woher das ursprüngliche Gestein kommt. Dies ist ein weiterer Grund weshalb in der Regel Recyclingbeton nur in Bereichen angewendet wird in denen keine speziellen Anforderungen an AAR (Alkali-Aggregat-Reaktionen) bestehen.
Da das Ausgangsmaterial aus dem Abbruch von Bauten stammt, ist nie genau bekannt, ob noch Anteile von Gips im Material vorhanden sind. Bei den Abbrucharbeiten aber auch bei der Annahme des Abbruchmaterials wird möglichst darauf geachtet, es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden. Bei unsorgfältiger Handhabung einzelner Prozessschritte ist es leicht möglich, dass beschränkte Anteile von Gips im Material vorhanden sind. Gips ist im Beton sehr unerwünscht, da es zu Treiben und somit zu einer Volumenzunahme nach dem Hydratationsprozess kommen kann. Dies kann zu Rissen und einer entsprechenden Schädigung des Bauwerks führen.

