Als Lagerstätten von Salz werden die Vorkommen von Kali- und Stein- bzw. Kochsalz bezeichnet. In der Schweiz kommt das Steinsalz (NaCl) natürlich vor.

Im Mittleren Muschelkalk erreichte wieder ein Meeresvorstoss das Gebiet der nördlichen und westlichen Schweiz. Von Norden kam es zu einer marinen Verbindung zur Tethys. In diesen flachen Gewässern kam es zu Bedingungen, in denen Ausfällungen von Gips und Natriumchloriden möglich wurden. Die ursprünglich grossen und teilweise auch mächtigen Ablagerungen wurden in späteren Phasen durch die Alpenfaltung und durch weitere geologische Vorkommnisse wie beispielsweise dem Einsinken des Rheingrabens zerrissen, aufgeschoben und örtlich angereichert.

Die Salzvorkommen in der Schweiz gehören drei geologisch unterschiedlichen Bereichen an:

  • Dem Mittleren Muschelkalk (westlich Kaiserstuhl – Bern – Lausanne)
  • Dem Keuper (Westschweiz)
  • Der Trias des Ultrahelvetikums (Aigle – Bex)

In der Schweiz sind insbesondere die Vorkommen von Bex/VD und der Salinen am Hochrhein interessant für den Abbau.

Die Gewinnung von Kochsalz ist auf folgende Arten verbreitet:

  • Salzgärten: Entlang warmer, windreicher Küstengebiete wird das Salz mittels Verdunstung des Wassers angereichert und gereinigt.
  • Bergmännischer Abbau: Abbau in traditioneller bergmännischer Art und Weise.
  • Laugungsverfahren: Auflösen des NaCl, Ausschwemmen und anschliessend Eindampfen in Salinen (Siedesalz)

Die Auslaugung des salzhaltigen Gesteins ist heute die am weitesten verbreitete Abbaumethode. Frischwasser wird in den Berg gepresst, das Wasser löst das Salz aus dem Gestein und das mit Salz angereicherte Wasser tritt als sogenannte Sole aus dem Gestein wieder aus. Die Sole wird in einem Verdampfer erhitzt und das Salz fällt aus. In den 80er und 90er Jahren des letzten Jahrhunderts erreichte man in Bex eine Jahresproduktion von 30’000 bis 40’000 t Salz pro Jahr. Für eine optimale Ausbeutung müssen die Salzlager angebohrt oder bergmännisch mit Stollen erschlossen werden. Die Salinen von Schweizerhalle und Riburg produzieren jede rund 250‘000 t Salz pro Jahr.

Je nach Verwendungszweck wird das gewonnene Salz noch nachgereinigt und angereichert mit:

  • Kaliumjodid (30 mg/kg) zur Kropfprophylaxe im Kochsalz
  • Natriumfluorid (250 mg/kg) zur Vorbeugung gegen Karies im Kochsalz
  • Natriumnitrit (6 g/kg) im Pökelsalz

Die hauptsächlichen Verwendungen von Salz (NaCl) finden sich bei der Ernährung, bei Industrie & Gewerbe und in der Chemie:

Ernährung:

  • Menschliche Ernährung: Küche, Tisch und Lebensmittelherstellung
  • Tierische Ernährung: Landwirtschaft, Futtermittelindustrie
  • Haushalt: Enthärter, Entkalker
  • Verkehr: Streusalz

Industrie & Gewerbe:

  • Metallurgie: Abdecksalze, Härtesalze
  • Häute- & Darmverwendung: Konservierung
  • Pharmazie: Solebäder, Präparate, kosmetische Produkte
  • Allgemein: Entkeimung, Eisproduktion, Kältemischungen

Chemie:

  • Chlor-Alkali-Elektrolyse: Natriumhydoxid, Wasserstoff, Chlor
  • Schmelzfluss-Hydrolyse: Natrium, Soda, Glaubersalz