Hartgesteine zeichnen sich durch eine hohe Druckfestigkeit aus (> 140 MPa) und enthalten einen Anteil > 25% an harten Mineralien (Härte nach Mohs > 5.5). Etwas detaillierter gilt:
- Bei einem Anteil harter Mineralien 25-75% muss die Druckfestigkeit > 180 MPa sein.
- Bei einem Anteil harter Mineralien > 75% muss die Druckfestigkeit > 140 MPa sein.
Bei den in der Schweiz abgebauten Hartgesteinen handelt es sich vorwiegend um Kieselkalke und einige Sandsteine. Kieselkalke enthalten neben Kalziten auch einen Anteil von mindestens 30% Silikaten.
Die wichtigsten Vorkommen und Abbaustellen von Hartgesteinen befinden sich am Nordrand der Alpen. Die Anzahl der Abbaustellen hat über die letzten Jahr stark abgenommen
Die Anzahl der Hartsteinbrüche hat in den letzten Jahren stark abgenommen. Eine weitere Abnahme ist für die nächsten Jahre prognostiziert. Dies hat einerseits geologische Ursachen wie ungünstiger Nutzschichtenverlauf, Instabilitäten und insbesondere wurden die Anforderungen an die Gesteinsqualitäten schrittweise angehoben.
Die grösseren Hartsteinvorkommen liegen am Nordrand der Alpen. Der nördliche Alpenrand sind aber auch landschaftlich interessant und somit liegen viele abbauwürdige Vorkommen in BLN Gebieten (Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung).
Hartgesteine werden in der Regel gebrochen und zu Körnungen unterschiedlichster Grösste verarbeitet. Beim Brechvorgang muss darauf geachtet werden, dass das Gestein möglichst kubisch gebrochen wird, d. h. flache und stengelige oder längliche Körner müssen vermieden werden. Dies kann durch spezifische Brecher, insbesondere durch Prallbrecher erreicht werden, in denen das Material über Rotoren an sogenannten Brechplatten geschleudert wird, wo es durch den Aufprall gespalten wird. Brechplatten in den unterschiedlichsten Orientierungen und mit genoppten oder gewellten Oberflächen beanspruchen das Material in den verschiedenen Richtungen und in der Regel bricht das Material auch eher entlang vorgeschädigter Zonen.
Für die Herstellung von Sanden eignen sich auch Kegelbrecher, die das Material fein zerquetschen und mahlen.
Die verschiedenen Brechvorgänge sind teilweise sehr kompliziert und empirisch. Aus diesem Grund sollten wenn immer möglich entsprechende Vorversuche durchgeführt werden, um die gewünschten Qualitäten zu erreichen.
Bei geschichteten oder schiefrigen Gesteinen ist den Brechvorgängen nochmals mehr Beachtung zu schenken, da die bevorzugte Brechorientierung in der Regel entlang der Schieferung verläuft was zwangsweise zu mehr flachen und länglichen Körnern führt.
Hartgestein ist im Tiefbau, d.h. im Gleisbau und im Strassenbau sehr beliebt, da die Hartsteine eine erhöhte Festigkeit, längere Standzeiten und eine grössere Abriebfestigkeit aufweisen.
Für den Schotter im Gleisbau bestehen sehr hohe Anforderungen an das Material. Neben der Kornform und der Petrographie ist für den Gleisschotter insbesondere die Abriebfestigkeit (Los-Angeles-Test) und in Zukunft auch die Schlagzertrümmerung von Bedeutung. Obwohl in den entsprechenden Normen von Schotter Klasse I und II unterschieden wird, ist in der praktischen Anwendung nur Schotter I von Bedeutung.
Im Strassenbau sind Hartgesteine insbesondere in der Asphaltdecksicht von Bedeutung. Hier wird die erhöhte Abriebfestigkeit dieses Gesteins geschätzt, was die Standfestigkeit der Deckschicht massgeblich beeinflusst.
Weitere Anwendungen sind auch im Beton, als Tragschicht im Strassen- und Gleisbau, als Wasserbausteine, als Schotter für Steinkörbe, etc. üblich.

