Erze sind mineralische Rohstoffe aus denen Metalle gewonnen werden können. Erze haben in der Schweiz nur eine geringe Bedeutung. Zurzeit werden keine Erze in der Schweiz abgebaut. Schlackenfunde und somit Verhüttungen lassen sich jedoch rund 3’500 Jahre zurückdatieren.
Die Buntmetalllagerstätten entstanden vorwiegend vor der Alpenfaltung. Diese führte jedoch zu tektonischen Verdünnungen und die Vorkommen wurden teilweise über weite Distanzen verteilt. Zusätzlich hat die alpine Metamorphose durch Umkristallisationen stellenweise zu feinkörnigen und kaum aufbereitbaren Erzen geführt.
Die Erzvorkommen der Schweiz liegen haupsächlich im alpinen Raum. Daneben sind noch einige Eisenerzvorkommen im Jura bekannt. Die wichtigsten Erzvorkommen der Schweiz sind:
- Eisenerze: Gonzen (bis 1966), Herznach (bis 1967), Delsberger Becken (bis 1945), Schaffhauser Südranden (1810 – 1850), Ferreratal (1825 – 1845)
- Manganerze: Gonzen, Oberhalbstein,
- Blei-Zink: Val d’Hérens, Sembracher, Goppenstein, Trachsellauenen, Bristenstock, Alp Nadels/GR, Alp Taspn/GR, Davos, S-charl, Tiefencastel, Val Schmuér, Obersaxen, Taspin, Malcantone, Val Cadlimo
- Kupfer: Val d’Anniviers, Bristenstock, Puntaiglas, Obersaxen, Avers
- Nickel-Chrom: Val D’Anniviers, Turtmanntal, Zermatt, Val Sesia – Centovalli
- Antimon: Binntal
- Molybdän, Wolfram: Baltschiedertal, Malcantone, Val Colla, Salanfe, Calanda
- Gold: Napfgebiet, Allondon-Mündung, Vorderrheintal (Disentis, Sedrun), Gewässer im Tessin, Calanda, Salanfe, Gondo, Malcantone
Aus dem Mittelalter sind verschiedene Abbaugebiete in Graubünden und dem Wallis bekannt. Heute werden die Erzvorkommen in der Schweiz nicht mehr abgebaut. Die letzten Abbaustätten waren der Gonzen und Hernach, die 1966 bzw. 1967 eingestellt wurden.
Aus wirtschaftlichen und umwelttechnischen Gründen muss heute auf einen weiteren Abbau in der Schweiz verzichtet werden. Der Tagbau ist nicht denkbar und der Untertagebau ist zu teuer. Zudem braucht es viel Platz und einzelne Prozessschritte sind sogar umweltschädigend.
Der Abbau der Erze in der Schweiz ist aus wirtschaftlichen Gründen nicht sinnvoll. In Krisenzeiten könnten aber verschiedene Vorkommen genutzt bzw. wiederbelebt werden. Heute ist beispielsweise bekannt, dass in der Schweiz noch rund 25 Mio. t Eisen vorhanden sind, was den Jahresbedarf über einige Zeit decken könnte.
Wichtiger als der Abbau von Erzen ist in der Schweiz jedoch das Recycling von metallischen Rohstoffen.

