Was sind Primäre Mineralische Rohstoffe?

Als Mineralische Rohstoffe werden Materialien bezeichnet, die sich im Laufe der Erdgeschichte durch geologische Prozesse anreichern und sich nur in geologischen Zeiträumen (Jahrmillionen) erneuern. Primäre Rohstoffe werden oft auch als Bodenschätze bezeichnet.

In der Schweiz sind heute von den einheimischen mineralischen Rohstoffen vorwiegend die nicht-metallischen Rohstoffe von wirtschaftlichem Interesse. Der einstige Abbau von metallischen Erzen hat nur noch historische Bedeutung (Schweizerische Gesellschaft für historische Bergbauforschung).

Umsatzmässig und wirtschaftlich gesehen entfällt der grösste Anteil der mineralischen Rohstoffe auf den Bausektor (Kies, Sand, Natursteine, Gips, Zement, Beton, Mörtel und Putze, Ziegeleiprodukte). Aber auch in vielen anderen Industrien werden mineralische Rohstoffe eingesetzt, wie in der Eisen- und Stahlindustrie (Giessereiformstoffe), in der Landwirtschaft (Dünge- und Futterzusätze), in der Papierindustrie (Füllstoffe) und in der chemischen Industrie.

Die mineralischen Rohstoffe sind endlich. Selbst Rohstoffe, die aus heutiger Sicht im Überfluss vorhanden sind können einmal zur Neige gehen. Zudem muss beachtet werden, dass zunehmend auch andere Ansprüche an unseren Lebensraum gestellt werden und plötzlich die Bedürfnisse der Industrie nicht mehr im Vordergrund stehen, sondern dass es vermehrt zu Abwägungen zwischen Wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, ökologischen und sozialen, möglicherweise zu kulturellen Werten kommt.

Diesem Konflikt müssen wir uns bereits heute bewusst sein, damit die Fragen in Zusammenhang mit dem Schliessen der Stoffkreisläufe und der Nutzung von abbaubaren Rohstoffen aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet werden.

Viele geologische und geotechnische Daten sind heute über das Internet unter www.map.geo.admin.ch abrufbar.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kam schrittweise das Bewusstsein auf, dass die mineralischen Rohstoffe wichtige Bodenschätze sind, die mit der industriellen Entwicklung an Bedeutung zunehmen werden. Bereits 1883 entstand eine Übersichtskarte mit dem Titel «Karte der Fundorte von Rohprodukten in der Schweiz».

Besondere Verdienste um die Pflege des Themenbereichs der mineralischen Rohstoffe kommen der Schweizerischen Geologischen Kommission (1860) und der Schweizerischen Geotechnischen Kommission (1899) zu.

Grosse Bedeutung erlangten die drei Ausgaben des Buches «Die nutzbaren Gesteine der Schweiz» in den Jahren 1934, 1949 und 1969 unter Francis de Quervain. Weitere wichtige Werke waren «Technische Petrographie» (1967) von Francis de Quervain und «Fundstellen mineralischer Rohstoffe in der Schweiz» (1953) von E. Kündig und F. de Quervain.

1997 wurde dann unter der Leitung der Geotechnischen Kommission durch ein Redaktionskomitee unter Leitung von Dr. Rainer Kündig das Buch «Die Mineralischen Rohstoffe der Schweiz» herausgebracht.